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Liebe H-Jollen-Freunde,

 

das Jubiläumstreffen zum 90jährigen Bestehen unserer Klasse ist Geschichte. Und wir denken, dass alle, die mit und auch ohne Boot in Plön beim Plöner Segler-Verein von 1908 zu Gast gewesen sind, die Tage auf dem großen Vereinsgelände genossen haben. Die Stimmung, so die einhellige Meinung, war prächtig!

 

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an den Verein und vor allem an die Verantwortlichen für die reibungslose und gelungene Durchführung des Treffens! Besonders erwähnen möchten wir das vor dem Vereinsheim aufgebaute Zelt, das mit vielen Fotos von H-Jollen aus den 1950er und 60er Jahren geschmückt war, auf zwei riesigen Schauplakaten waren noch einmal alle bisherigen Deutschen Meister Ost und West dargestellt, und dank fein eingedeckter Tische mit Kerzen und Blumenschmuck wurde ein insgesamt würdiger Rahmen für den Festabend geboten.

Klassenboss Wilfried Schomäker gab bei seinem Festvortrag einen Rückblick auf die Geschichte unserer Klasse wieder, ein Plöner Catering-Service hatte für ein mehrgängiges Menü gesorgt, das in dieser Güte bisher wohl noch nie auf einem H-Jollen-Treffen aufgetischt worden war und ein vereinsinterner DJ sorgte bis spät in die Nacht – in den frühen Morgen muss wohl eher gesagt werden – für Stimmung. Äußerst moderate Preise bei den Getränken einschließlich karibisch anmutende Cocktails mögen ein Übriges zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Mit zur Unterhaltung und teilweise viel Gelächter trug sicher auch eine Foto-Show mit Bildern aus den 1970er bis 1990er Jahren bei, auf denen sich so mancher anwesende Gast noch sportlich schlanker, weniger Falten im Gesicht und dunkler bzw. mehr Haaren auf dem Kopf wiedererkannt hatte.

 

Über 40 H-Jollen aller Baujahre – von 1927 (H 486) bis 2015 (H 2084) – sind am Start gewesen ... am Freitag bei sehr "bissigen" Bedingungen mit frischem Wind zwar nicht alle, was wohl entweder aufs Alter einiger Crews zurückzuführen war bzw. der weisen Vorsicht geschuldet, um keinen unnötigen Bruch zu riskieren. Am Samstag fielen dann wegen Flaute die Wettfahrten aus, wobei es schon erstaunlich war, dass in dem Moment, als gegen 15.30 Uhr die entsprechenden Flaggensignale am Mast hochgingen, leichter Wind einsetzte und viele H-Jollen – just for fun – in der Plöner Stadtbucht und bis zum gegenüber liegenden Ruhleben-Ufer des Sees ihre Runden drehten. Die Langstrecke am Sonntag durchs gefürchtete "Hellok", vorbei an diversen Untiefen bis in den Ascheberger Teil des Sees und zurück Richtung Bosau, dann zur MUS und durch die "Rosenstraße" wieder zum Club, stellte dann alle Teilnehmer mehr als zufrieden. Dieser See hat immer wieder seinen eigenen, besonderen Reiz geboten.

 

Einige Gäste möchten wir an dieser Stelle noch einmal besonders erwähnen und uns für Ihr Kommen bedanken: Natürlich die aus der Schweiz angereisten Claudine Koellmann und Ralf Luckas (H 2082) sowie der stets stilgerecht gekleidete Adrian Götti mit Vorschoter Horst Meier auf H 760, der wohl schönsten Alt-H-Jolle, gaffelgetakelt mit weißem und gerundetem Deck sowie gepolstertem Süll. Aber auch der inzwischen 80jährige Manne Lisken vom Seddinsee (Berlin) auf H 1239 muss erwähnt werden, der am Freitag alle Wettfahrten durchgehalten hat und zur "Belohnung" nach der dritten Wettfahrt auf dem Motorboot zurück in den Club gebracht wurde. Respekt!

Eingeladene Omegasegler aus Polen hatten leider die weite Anreise gescheut, aber mit Jaroslaw Soltys war immerhin ein gebürtiger Pole mit der einzigen Kother-H-Jolle (H 669) am Start. Gast ohne Boot war auch Detlef Sieradzki, dessen Vater Julius mit Plänen der H-Jolle Anfang der 1940er Jahre nach Warschau gegangen ist und dort eine H-Jolle gebaut hat, aus der dann nach dem Kriege die polnische Omega-Klasse entstanden ist.

 

Und dann natürlich die zahlreich angereisten Gäste und ehemaligen H-Jollen-Segler – mit einer Ausnahme: der nicht mehr bei H-Jollen-Regatten aktive Hans-Werner Binder aus Düsseldorf hat nach langer Zeit mal wieder seine H 2028 ins Wasser gebracht und bei bestem Sommerwetter noch ein paar herrliche Urlaubstage von Bosau aus auf dem schönen Plöner See verbracht.

Einige Gäste seien hier noch genannt: der Bootsbauer vieler H-Jollen, Herrmann "Charly" Dannhus mit Frau, dann der weit über 80 Jahre alte Hans-Erich Rohde und Frau, der in den 1950er Jahren H-Jollen gebaut hat, u.a. die Meisterschiffe H 8 und H 335. Die starke Düsseldorfer Fraktion war mit Werner und Helga Amand sowie Guido und Maja Körbes vertreten. Aus Berlin bzw. ehemals Berlin Wilfried und Christel Götze und dann Dieter Knorr und Detlef Graf – Gast beim ehemaligen H-Jollen-Segler Klaus Seidel in Plön. Auch aus Zwischenahn war Udo und Heide Burmeister vertreten. Humorvoll wie immer natürlich Pit "Prickelpit" Heiermann mit Frau Beate. Nicht zu vergessen, der langjährige Schriftführer der Klassenvereinigung und "Verklicker-"Produzent Michael Pullich mit Ehefrau Maren. Und zuletzt sei auch Hilke Reuter vom Hamburger SC erwähnt, die viele Jahre mit ihrem leider viel zu früh verstorbenen Mann Horst vor allem die Alt-H-Jollen auf der Hamburger Alster unterstützt hat.

Danke, dass Ihr bei der Jubiläumsveranstaltung unsere Gäste gewesen seid!

 

Erstmals kam bei dieser Regatta die vom Obmann für Alt-H-Jollen, Sebastian Brandt aus Lübeck, unterstützte neue "Yardstick-Punktesystem" zur Anwendung. Drei H-Jollen in Vollholz-Bauweise – H 204, H 785 und H 69 – konnten sich unter die ersten Fünf segeln, die beste BDS-Jolle landete auf Platz 14 und die Kother-H-Jolle auf Platz 8. Alle Yardstickwerte und Ergebnisse sowie gesegelte und berechnete Zeiten sind auf der Webseite des PSV unter www.psv1908.de nachzulesen.

 

Nach einem Jubiläum ist vor einem Jubiläum. In zehn Jahren, zum 100. Geburtstag der Klasse, werden wir dann, sofern uns nicht inzwischen "der Himmel auf den Kopf gefallen ist", wieder in Plön sein. Unser Klassenboss, Wilfried Schomäker, hat es schon einmal angekündigt. Manche fragten sich, wo die vergangenen 15 Jahre seit Plön 2000 geblieben sind. Aber zehn Jahre müssen wir auf das nächste Großevent gar nicht warten: In zwei Jahren, 2017, findet auf dem Langen See beim WSV 21 im 70. Jahr das "Blaue Band" statt, der ältesten und am längsten veranstalteten H-Jollen-Regatta in Deutschland, und 2021, zum ersten 100jährigen Geburtstag unserer Klasse, wird der WSV 21 auch 100 Jahre alt. Mehr muss eigentlich gar nicht gesagt werden.

 

In diesem Sinne – alles Gute und beste Grüße, und bleiben Sie der Klasse treu! Und wer es in diesem Jahr nicht nach Plön geschafft – vielleicht sehen wir uns ja dann bei einer unserer nächsten Großveranstaltungen.

 

Ihre H-Jollen-Klassenvereinigung